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Wie man sich an einer österreichischen Kunsthochschule bewirbt: Die Erfahrungen von Yevheniia Pavlova

© Lisa Reiter

Office Ukraine setzt seine Reihe von Erfahrungsberichten von Studierenden über den Bewerbungsprozess an österreichischen Kunsthochschulen fort. Viele Ukrainer:innen, die unser Office besuchen, interessieren sich dafür, wie sie ihre Ausbildung in Österreich fortsetzen können und welche Vorteile dies mit sich bringt. Kunsthochschulen unterscheiden sich von anderen Bildungseinrichtungen dadurch, dass sie keine klassische geisteswissenschaftliche Ausbildung anbieten, sondern die Möglichkeit bieten, kreative Fähigkeiten zu entwickeln und Teil der Kunstwelt zu werden. Die Aufnahme erfordert jedoch viel Aufwand, da die Konkurrenz um die Plätze recht groß ist. Wir haben uns entschlossen, Ukrainer:innen, die bereits in Österreich studieren, zu fragen, wie sie es geschafft haben und welche Ratschläge sie jenen geben können, die gerade über eine Bewerbung nachdenken.

Yevheniia Pavlova hat uns ihre Geschichte erzählt. 

— Ich studiere am Fachbereich Ortsbezogene Kunst der Universität für angewandte Kunst. Der Fachbereich hat etwa 30 Studierende, die sich einen Workshop, eine Küche, Hörsäle, Besprechungsräume, Seminarräume, Ausstellungsräume und Werkstätten für die Arbeit mit Metall, Holz und Gussformen teilen. Der Fachbereich hat eigene Räumlichkeiten, die von den drei Hauptgebäuden der Universität getrennt sind. 

Einmal pro Woche findet ein ZKF-Treffen (Zentrale künstlerische Fächer) statt: Wir essen gemeinsam zu Mittag, besprechen kurz organisatorische Fragen und dann stellen mehrere Studierende ihre Projekte vor. Während der Präsentation findet eine Diskussion statt – jeder kann seine Meinung, Eindrücke, Kritik und Kommentare zum Projekt äußern. Manchmal finden an diesem Tag Künstler:innengespräche mit eingeladenen Künstler:innen statt, oder wir besuchen gemeinsam Ausstellungen. Einmal im Jahr gibt es eine mehrtägige Exkursion, entweder in Österreich oder ins Ausland. 

Es gibt einen deutlichen Unterschied zum ukrainischen Bildungssystem, wie ich es an der Kunstakademie in Kiew erlebt habe.In unserer Abteilung liegt der Schwerpunkt mehr auf Teamarbeit, Gemeinschaft, Zusammenhalt, Kommunikation, gegenseitiger Unterstützung und dem Teilen, sei es von Essen, Wissen, Ideen oder Möglichkeiten. 

Zusätzlich zum ZKF kann jede:r Student:in andere Kurse, Seminare und Praktika gemäß dem Lehrplan frei wählen. Die Auswahl ist riesig, mit etwa 1.000 verschiedenen Optionen. 

Die Aufnahmeprüfungen finden in zwei Stufen statt. 

Zunächst müssen Sie Ihr Portfolio, Ihren Lebenslauf und Ihr Abschlusszeugnis der bisherigen Ausbildung einsenden. Sobald Ihr Portfolio die erste Auswahlrunde bestanden hat, werden Sie zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch eingeladen. 

Vorab erhält jede:r Prüfungsteilnehmer:in ein Blatt mit etwa zwanzig Fragen verschiedener Art. 

Sie wählen einige davon aus und bereiten Ihre Antworten vor, die ein kreatives Mini-Projekt in beliebigen Medien sein können. Dafür haben Sie ein bis drei Tage Zeit. Anschließend findet ein persönliches Gespräch statt, bei dem Sie mit den Lehrkräften und mehreren Studierenden sprechen, die bei der Prüfung anwesend sein müssen. Die Atmosphäre während des Gesprächs ist sehr freundlich, alle sind in der Regel aufmerksam und nehmen Rücksicht auf die Nervosität der Bewerber:innen. Die Lehrkräfte selbst sind zwar auch etwas nervös, können aber mit Witzen und Lachen die Stimmung auflockern.

Ich habe drei Monate vor Ablauf der Bewerbungsfrist mit der Vorbereitung meines Portfolios begonnen. Die Frist endet in der Regel Ende Januar, aber Sie müssen die genauen Termine jedes Jahr auf der Website überprüfen. Auf der Website finden Sie auch ein Formular, das Sie ausfüllen müssen. Fügen Sie Ihren Lebenslauf, Ihr Portfolio und gegebenenfalls Ihre bisherigen Diplome (vorzugsweise übersetzt und mit Apostille versehen) bei und senden Sie es vor Ablauf der Frist ab. Dann wartet man auf das Ergebnis. Falls  das Ergebnis positiv ist, beginnt man mit den Vorbereitungen für die zweite Runde. Diese findet in der Regel Ende Februar statt. Da jedoch jede Abteilung ihren eigenen Zeitplan hat, lohnt es sich, die Website sorgfältig zu überprüfen. 

Ich kann nicht sagen, dass es einfach war – ich habe viel Zeit damit verbracht, an meinem Portfolio zu arbeiten, die Logistik für die Reise von Kyjiw nach Wien zu durchdenken und gleichzeitig zu arbeiten, aber es war auch nicht besonders schwierig. 

Meiner Meinung nach sind die wichtigsten Kriterien Offenheit, Menschlichkeit, Kommunikationsfähigkeit, der aufrichtige Wunsch und die Fähigkeit, sich durch künstlerische Praxis auszudrücken, die Liebe zur Kunst als Mittel, um einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, die Bereitschaft, seine Forschungen mit anderen zu teilen, zu suchen, Fragen zu stellen, keine Angst vor Experimenten zu haben… 

Es ist besser, zumindest ein minimales Verständnis der wichtigsten theoretischen Strömungen (Dekolonialisierung, Queer, menschliche/nicht-menschliche Körper, Anthropozän, Petrokultur usw.) zu haben, mit denen sich die zeitgenössische Kunst beschäftigt. Noch besser ist es, ein engeres oder breiteres Interesse an einem bestimmten Forschungsgebiet durch künstlerische Praxis zu haben und in der Lage zu sein, dieses Interesse zu artikulieren. Wenn es sich um einen intuitiven Ansatz und ein intuitives Verständnis des Interesses am kreativen Prozess handelt, dann sagen Sie es, scheuen Sie sich nicht, über sich selbst zu sprechen. Es lohnt sich auch, vor der Prüfung darüber nachzudenken, was Sie am wichtigsten sagen möchten, um es in 15 Minuten unterzubringen. 

© Anastasia Verzun

Nachdem Sie die erste Runde erfolgreich bestanden haben, können Sie zur Vorbereitung auf die zweite Runde ein paar Projekte ausarbeiten, d. h. Projektideen, die der / die Bewerber:in während der Prüfungstage umsetzen kann. 

Das Alter spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass Sie Interesse und die Absicht haben, wirklich zu lernen und das Programm zu absolvieren, und dass Sie nicht nur Ihre Energie einbringen, sondern auch teilen. 

Tipp: In der Regel bietet jede Abteilung kostenlose Beratungen und Portfolio-Reviews an. Detaillierte Informationen finden Sie auf der Website der jeweiligen Abteilung. Ich empfehle Ihnen dringend, Kontakt aufzunehmen – es ist immer von Vorteil, wenn die Lehrkräfte Sie schon ein wenig kennen, bevor Sie mit dem Aufnahmeverfahren beginnen. Sie können Ihnen auch wertvolle Tipps zu Ihrem Portfolio geben.