Statements von Unterstützer:innen aus Anlass des dritten Jahrestags des großflächigen russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2025
„Seit dem Beginn des brutalen, unprovozierten und illegalen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine vor drei Jahren sind wir mit der Ukraine solidarisch und leisten humanitäre, finanzielle und diplomatische Hilfe. Österreich hat die Ukraine mit mehr als 293 Millionen EUR an bilateraler Hilfe unterstützt. Wir werden die Ukraine weiterhin unterstützen – so lange es nötig ist.
Es ist wichtig, auch der Kultur Aufmerksamkeit zu schenken. Kultur ist essentiell für unsere Gesellschaften, um die Zukunft sowohl während des Krieges als auch nach dessen Beendigung zu meistern. Österreich hat in den letzten drei Jahren wichtige Initiativen gesetzt, um ukrainische Künstler:innen und Wissenschaftler:innen zu unterstützen. Diese Solidarität ist ein wesentlicher Teil der Bemühungen Österreichs, der Ukraine und ihrem Volk beizustehen. Besonders stolz bin ich auf Initiativen wie Office Ukraine. Support for Ukrainian Artists, die von meinem Ministerium initiiert wurden.
Seien Sie versichert, dass Österreich auch in Zukunft solidarisch mit der Ukraine sein wird!“
Werner Kogler
Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport
Unterstützung für die Ukraine: Ein Engagement für Resilienz und Innovation
Bei der Unterstützung der Ukraine geht es um mehr als den Wiederaufbau des Verlorenen – es geht darum, sich vorzustellen, was sein könnte. Angesichts der Bedrohung von Freiheit und Gerechtigkeit darf philanthropisches Engagement nicht ausbleiben. Der Krieg hat Leben zerstört und die geopolitische Landschaft Europas neu gestaltet. Als Reaktion darauf haben wir nach sinnvollen Möglichkeiten gesucht, einen Beitrag zu leisten. Wir sind davon überzeugt, dass der Aufbau einer resilienten, demokratischen Ukraine nicht nur möglich, sondern unerlässlich ist.
Unser Engagement ist nicht nur ein Akt der Solidarität, sondern auch eine Investition in die Stabilität und den Frieden auf dem Kontinent, indem wir eine partizipative Governance fördern, soziales Unternehmertum unterstützen und Nachhaltigkeit in den Wiederaufbau einbeziehen. Die Entschlossenheit des ukrainischen Volkes bietet eine noch nie dagewesene Gelegenheit, die Art und Weise, wie Gesellschaften nach Konflikten wieder aufgebaut werden, neu zu gestalten. Wir glauben, dass selbst inmitten der Verwüstungen des Krieges Raum für Hoffnung, Innovation und Fortschritt besteht.
Der Aufschwung in der Ukraine hat weit über die Landesgrenzen hinaus Resonanz gefunden und bietet Lehren für philanthropisches Engagement, Regierungsführung und soziale Innovation in Nachkriegsgesellschaften. Unsere Initiativen haben die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gestärkt und ein gemeinsames Verantwortungsgefühl für die Ukraine gefördert.
Während der Krieg in der Ukraine in sein drittes Jahr geht, denken wir über unsere anfängliche Reaktion auf die Krise nach und darüber, wie sich unser Auftrag entwickelt hat. Was als unmittelbare Reaktion auf eine humanitäre Katastrophe begann, hat sich zu einem langfristigen Engagement für die Erholung der Ukraine und ihre Integration in die Europäische Union entwickelt. Bei dem Krieg geht es nicht nur um die Ukraine – er stellt die Einheit der europäischen Gemeinschaft auf die Probe.
Für die ERSTE Stiftung ist dies mehr als nur ein Anlass, es ist ein moralischer Imperativ. Gegründet auf den Prinzipien der europäischen Werte, betrachten wir unsere Unterstützung für die Ukraine als eine prinzipielle Haltung zur Verteidigung von Demokratie, Freiheit und Menschenwürde. Ein Sieg der Ukraine wäre ein Sieg für diese Werte, der über ein einzelnes Land hinausgeht und die Zukunft Europas betrifft. Unser Engagement für die Ukraine ist nicht nur ein Akt der Solidarität, sondern eine Investition in die Stabilität und den Frieden des Kontinents.
ERSTE Stiftung
„Der 24. Februar markiert einen tragischen Jahrestag, der uns einmal mehr vor Augen führt, dass der Krieg in der Ukraine andauert und unermessliches Leid verursacht. Als MuseumsQuartier Wien ist es uns ein Anliegen, Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung zu zeigen und Räume für künstlerische Stimmen zu schaffen, die Widerstand, Hoffnung und Reflexion ermöglichen.
Mit der aktuellen Installation Peace Plan von Inna Shevchenko und Elsa Okazaki, prominent vor dem MuseumsQuartier platziert, setzen wir ein Zeichen gegen das Verstummen angesichts von Krieg und Gewalt. Ebenso wie Pavlo Makovs Fountain of Exhaustion, den wir im vergangenen Jahr im Haupthof des MuseumsQuartier präsentiert haben, macht Peace Plan deutlich, dass Kunst eine kraftvolle Form des Widerstands ist.
Die Zusammenarbeit mit Office Ukraine und ukrainischen Künstler:innen ist für uns nicht nur eine Geste der Unterstützung, sondern Ausdruck unserer Überzeugung, dass Kultur ein essenzieller Bestandteil gesellschaftlicher Resilienz ist. Indem wir diesen künstlerischen Stimmen Raum geben, tragen wir dazu bei, das Bewusstsein für die Realität des Krieges wachzuhalten und die Kraft der Kunst als Medium des Ausdrucks und der Erinnerung zu stärken.“
Bettina Leidl, Direktorin MuseumsQuartier Wien
„Der dritte Jahrestag des Krieges in der Ukraine erinnert uns nicht nur an das unermessliche Leid, das die ukrainische Bevölkerung ertragen muss, sondern auch an die weitreichenden Auswirkungen auf den Westen. Dieser Krieg hat das europäische Sicherheitsgefühl erschüttert und uns vor die Frage gestellt, wie fragil der Frieden in Europa wirklich ist. Die Folgen sind spürbar: steigende Energiepreise, wirtschaftliche Unsicherheit, verstärkte militärische Aufrüstung… Der Widerstand der Ukraine ist ein Symbol für Mut und Entschlossenheit. Daher ist die Unterstützung der Ukraine und der Ukrainer:innen nicht nur eine Frage der Solidarität, sondern eine grundlegende Verteidigung der Werte von Demokratie, Freiheit und territorialer Integrität, die uns als Gemeinschaft verbinden.“
Luise Grinschgl, Team Kulturvermittlung Steiermark
„Die Notwendigkeit an Unterstützung und Beistand für die Menschen der Ukraine hier und jetzt in Österreich steht für mich außer Zweifel.
Aber wie Mühen, Schmerz und Sehnsüchte vieler Ukrainer:innen aus unserer noch unglaublich privilegierten Lage nachvollziehen? Wie den Wahnsinn der florierenden Weltwaffenschmiede gutheißen? Da bin ich ratlos. Ich konzentriere mich auf mein Umfeld, versuche den ukrainischen Schüler:innen, die an meinem Unterricht teilnehmen, so gut wie möglich beizustehen und sie in ihrer Arbeit zu unterstützen.“
Josef Fürpass, HTBLVA Ortweinschule Graz
„Der Krieg in der Ukraine dauert schon seit elf Jahren an. Seit all diesen Jahren leidet die ukrainische Bevölkerung unter der schrecklichen Aggression Russlands. Aber dieser Krieg richtet sich nicht nur gegen die Ukraine, er richtet sich auch gegen die Freiheit: die Freiheit der Rede, die Freiheit zu lieben und die Freiheit zu entscheiden. An diesem Tag, dem 24. Februar 2025, dem dritten Jahrestag der Invasion, wollen wir als Ateliergemeinschaft ukrainischer Künstler:innen in Graz nicht nur an den anhaltenden alltäglichen Terror erinnern, sondern auch daran, wie nahe er ist.“
Anton Tkachenko, ZIEGEL – Ateliergemeinschaft Ukrainischer Künstler:innen
„Am 24. Februar 2025 ist es drei Jahre her, dass Russland in die Ukraine einmarschiert ist und versucht, demokratische Werte zu zerstören. Das Mindeste, was wir von der Kunsthalle Graz tun können, ist es, die geflüchteten ukrainischen Künstler:innen in unseren Ausstellungsbetrieb zu integrieren. Dies ist bereits geschehen und wird auch weiterhin geschehen. Vielen Dank an Office Ukraine für die unglaubliche Arbeit und Vernetzung.“
Arnold Reinisch, Team der Kunsthalle Graz – Verein für zeitgenössische Kunst
„Dieser mittlerweile drei Jahre andauernde schreckliche Krieg ist der Grund, warum wir mit ukrainischen Künstler:innen, die nach Graz geflüchtet sind, in Kontakt gekommen sind. Dieser Kontakt, das intensivere Kennenlernen, hat zur Zusammenarbeit beim Waiting for…-Festival im Dezember 2024 geführt, war fein und inspirierend, mit spannenden künstlerischen Ergebnissen. Während wir auf Frieden warten und hoffen, werden wir auch weiterhin unterstützen, helfen, kooperieren!“
Johanna Hierzegger, Theater im Bahnhof Graz
„Ich fühle mit allen, die betroffen sind. Der Krieg ist mir sehr nahe gekommen durch die ukrainischen Künstler:innen, die davon betroffen sind und die ich bislang kennenlernen durfte. Unvorstellbar, was in Europa möglich ist.“
Edith Draxl, UniT Graz