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Ridna Domivka: Sich wie zuhause fühlen

Nora Reichhalter

Eingang Ridna Domivka. Foto: Thomas Raggam, Schubidu Quartet

Fremd in einem neuen Land, ohne eine Vorstellung davon, was die Zukunft bereithält. In einer neuen Umgebung ein Zuhauseschaffen: Für sich, für die Kinder, für die Familie. Dabei verkörpert das Konzept von zu Hause mehr als nur einen greifbaren Ort; es ist ein komplexes Geflecht aus physischen, emotionalen und sozialen Dimensionen.

Genau mit diesem Thema beschäftigt sich das Projekt HOME Residency Programm*), das in Kooperation mit den Kunstinstitutionen < rotor > aus Graz und 127 garage aus Charkiw entstanden ist. Die Initiative bringt fünf Künstler:innen aus der Ukraine mit fünf ukrainischen Künstler:innen, die in Graz leben und von Office Ukraine unterstützt werden, zusammen.

Der Grazer Verein Ridna Domivka stellt dem Programm seine Räumlichkeiten für Workshops zur Verfügung. Teilnehmer:innen dieser Angebote sind vertriebene Kinder und Familien aus der Ukraine. In den Workshops beschäftigen sie sich intensiv mit dem Thema HOME, reflektieren deren Bedeutung und tauschen sich dazu aus. Der Verein Ridna Domivka engagiert sich bereits seit dem Ausbruch des Krieges dafür, vertriebenen Müttern und ihren Kindern nicht nur materielle Hilfe, sondern auch eine Form von zu Hause zu bieten – einen Ort des Ankommens und der seelischen Unterstützung.

Eingang Ridna Domivka. Foto: Thomas Raggam, Schubidu Quartet

Die Gründung des Vereins geht auf fünf engagierte Frauen im Jahr 2020 zurück. Galyna Skotnik, die Obfrau des Vereins, erklärt: „Die ukrainische Community in Graz wurde immer größer, deshalb haben wir uns dazu entschlossen, einen Verein zu gründen.“

Der Name des Vereins, erklärt Galyna Skotnik, wurde mit Bedacht gewählt: „Wir wollten etwas Besonderes, das es in der deutschen Sprache nicht gibt. Das Attribut ‚Ridna‘ bedeutet in etwa lieblich. ‚Domivka‘ bedeutet in etwa Heim. Das muss jetzt nicht mit einem Haus assoziiert sein, es kann auch einfach ein Ort sein, wo du dich im Moment gut behütet und wohl fühlst. Und für die vertriebenen Ukrainer:innen ist das etwas, das ihnen natürlich fehlt, ihre Heimat ist irgendwo tausende Kilometer zurückgeblieben. Der Verein soll aber genau dieses Gefühl vermitteln.“

Mit dem Beginn der Invasion ist der Verein rapide gewachsen. Die Stadt Graz unterstützte Ridna Domivka durch die Bereitstellung von Räumlichkeiten in der Annenstraße. Galyna Skotnik erinnert sich: „Für uns war sofort klar, dass wir den vertriebenen Menschen helfen müssen.“ In den Anfangsmonaten konzentrierte sich der Verein auf die dringend benötigten Sachspenden, die von Österreicher:innen zur Verfügung gestellt wurden. Doch bald schon erkannte Ridna Domivka, dass Graz bereits viele ähnliche Angebote hatte. Die Gründerinnen suchten nach einem neuen Weg, vertriebenen Ukrainer:innen zu helfen. Die Idee eines Malstudios entstand, zunächst nur für Kinder gedacht. Galyna Skotnik erklärt den Hintergrund: „Ich habe erfahren, dass sehr, sehr viele Kinder, vor allem diejenigen, die in einem städtischen Umfeld aufgewachsen sind, Malschulen in der Ukraine besuchten. Und es gab dann von den Eltern immer mehr Nachfragen, ob es solche Malschulen auch in Graz gibt.“

Die Kurse waren ein großer Erfolg. Mittlerweile bietet der Verein sechs Kurse für Kinder verschiedenen Alters an. „Die Malkurse sind für die Kinder ein Ort, wo sie kurz abschalten können. Von den Müttern wurde mir bestätigt, dass das Malen für die Kinder wie eine Therapie ist. So können sie das Erlebte kurz vergessen und ein bisschen Normalität erleben. Und das ist meiner Meinung nach auch eine Art von Schutz für die Kinder,“ erklärt die Vereinsobfrau. Über 70 Kinder zählt Ridna Domivka mittlerweile.

Doch auch Mütter erfahren Hilfe im Verein. „Wir haben sehr schnell gemerkt, dass die Menschen psychologische Beratung brauchen und dass sie diese auch suchen. Und das war in Graz sehr lange nicht in der Muttersprache ukrainisch möglich,“ erklärt Galyna Skotnik. In Kooperation mit dem Frauenservice Graz entstand ein psychologisches Angebot gemeinsam mit in der Ukraine ausgebildeten Psychologinnen. „In kürzester Zeit gab es sehr viel Nachfrage. Die Kolleginnen arbeiten intensiv, denn das Angebot wird wirklich gebraucht. Das ist dieser Schutz, den wir als Verein den Frauen und Müttern bieten können,“ so die Obfrau.

Doch manchmal ist es auch einfach das miteinander reden, sich austauschen, wonach sich die Mütter sehnen. Bei Kaffee und Kuchen können sich die Frauen in wöchentlichen Austauschtreffen unterhalten und mit Gleichgesinnten über Probleme oder Anliegen sprechen. Für viele Frauen sei es bereits eine große Entlastung, das Kind auch nur für eine Stunde abgeben zu können und einfach einmal Zeit für sich zu haben, erklärt Galyna Skotnik.

Ukrainische Frauen und Kinder beim Malkurs. Foto: Thomas Raggam, Schubidu Quartet

Die Aktivitäten im Verein sind breit gefächert und umfassen neben Malkursen auch Filmabende, Fitness und Tanz für Kinder und Frauen. Galyna Skotnik betont die Bedeutung dieser Angebote: „Für uns war es eben wichtig, dass wir so eine Art des Ankommens bieten. Dass die Menschen, die bei uns sind, einen Ort haben, wo sie hinkommen und sich wie Zuhause fühlen können.“

*) Das HOME Residency Programm erforscht das Thema HOME als ein komplexes Konzept, das physische, emotionale und soziale Dimensionen verknüpft. Das Projekt bietet eine Plattform für künstlerischen Ausdruck, kulturellen Austausch und gesellschaftliches Engagement, um auf die Folgen des Krieges zu reagieren. Die künstlerischen Projekte, die im Rahmen des HOME Residency Programms entstanden sind, werden im Februar 2024 in 20 Leuchtkästen in Graz gezeigt.

Das HOME Residency Programm wird unterstützt von:
“Culture Helps” ist ein von der Europäischen Union kofinanziertes Projekt im Rahmen einer gezielten Ausschreibung zur Einreichung von Vorschlägen betreffend die Unterstützung vertriebener Ukrainer:innen und des ukrainischen Kultur- und Kreativsektors. Das Projekt ist eine Kooperation von Insha Osvita (UA) und zusa (DE).