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Prolet.air.studio residency
Ein Interview mit der Initiatorin Ania Zorh

Wann und zu welchem Zweck wurde die prolet.air.studio residency gegründet? Was sind die Schwerpunkte?

Prolet.air.studio residency wurde im Oktober 2022 initiiert und befindet sich in dem alternativen Bauprojekt Que[e]rbeet, Wildgarten in Wien. Das Artist-in-Residency-Programm “Mothering the (M)other” unterstützt ukrainische Flinta-Künstler*nnen – Alleinerziehende in prekären Lebenssituationen. Die erste Runde der Artists Residency wurde vom BMKÖS unterstützt, die zweite von der ERSTE Stiftung und tranzit.at. Offene Ausschreibungen für beide Runden wurden in sozialen Medien und mit Info-Unterstützung durch Office Ukraine veröffentlicht.

Welche Künstlerinnen haben bisher an dem Residency-Programm teilgenommen?

Zwei Artist-in Residency-Runden wurden bisher realisiert: Von Oktober 2022 – Januar 2023 lebten und arbeiteten die Schwestern Karina und Alina Haieva, ein Künstlerinnen-Tandem und die Gründerinnen von GA.EVA.UA BRAND., die in den Bereichen Grafik- und Modedesign arbeiten, in der Residency. Seit Januar (und bis April) wird die Residency von der bildenden Künstlerin Lucy Ivanova, sowie der Schriftstellerin Oksana Maslova, genutzt.

Wie funktioniert die prolet.air studio residency? Welches Programm ist für die Künstlerinnen während ihres Aufenthalts vorgesehen?

Zu Beginn der Residency wird von den Initiator:innen jeweils ein Künstler:innengespräch organisiert, in dessen Rahmen die Künstler:innen die Gelegenheit haben, die lokale Kunstszene kennenzulernen. Am Ende steht eine Ausstellung, in der jede Künstlerin ihre Arbeiten präsentieren kann. Die Produktion und Präsentation von Kunst ist allerdings kein Muss: Es handelt sich in erster Linie um eine Emergency Residency, bei der der Schwerpunkt nicht auf der Produktion, sondern auf der Betreuung und Unterstützung liegt.

Interview mit Alina und Karina Haieva in der prolet.air.studio residency

Photo credits: Karina und Alina Haieva, Ania Zorh

Wir sprachen mit den ersten Nutzerinnen der prolet.air.studio residency, Karina und Alina Haieva, und fragten sie nach ihrem Leben in Wien und der Kunstproduktion in Kriegszeiten.

Warum sind Sie nach Wien gekommen? Was sind Ihre Erfahrungen in Österreich?

Wir sind nach Wien gekommen, weil die Russische Föderation auf dem Territorium der Ukraine einmarschiert ist. Wir haben insgesamt drei Kinder, also hatte ihre Sicherheit für uns oberste Priorität. Außerdem lebt unsere Mutter seit 2018 in Österreich, nicht weit von Wien entfernt, so dass sich unser Aufenthalt hier mit dem “Frühurlaub” der Kinder bei der Großmutter verbinden ließ. Wir waren 2010 zum ersten Mal in Wien. Im Frühjahr 2022 wurden meine Schwester und ich in die Wiener Akademie der bildenden Künste eingeladen, um die Klasse von Veronika Dirnhofer zu besuchen. Das Ergebnis war eine gemeinsame Ausstellung an der Akademie, wo wir zum ersten Mal einen weiteren Teil des Projekts “… and flowers will sprout up on the ashes” präsentierten, das Alina Anfang 2022 in Kyiv begonnen hatte. Wir haben im Barbareum und in der ukrainischen Schule in Wien zahlreiche Workshops zum Thema Holzdruck in Textildruck abgehalten und nicht nur der jüngeren Generation von den Ursprüngen der ukrainischen Kultur erzählt. Wir waren auch an den Veranstaltungen von Office Ukraine und wurden von dieser Initiative zur Billboard-Ausstellung “razom” am Praterstern eingeladen. Jetzt ist eine Modenschau “im Rahmen des Projekts … and flowers will sprout up on the ashes” in Vorbereitung.

Was haben Sie während der Artists Residency gemacht? An welchen Aktivitäten haben Sie teilgenommen?

Während des dreimonatigen Aufenthalts haben wir eine ganze Menge geschafft: Wir haben weiterhin Schmuck und Accessoires mit einem 3D-Drucker hergestellt und eine neue Bekleidungslinie mit Aufdrucken entwickelt – Westen mit stilisierten Bildern der Stickereien der Kosakenvorarbeitergewänder, die in der Sammlung des historischen Museums von Tschernihiw ausgestellt sind – und Reproduktionen von Ornamenten geschaffen. Karina hat neue Kleidungsstücke entworfen und sie mit Schmuck aus Ornamenten ergänzt, die im Februar auf einer Ausstellung in Wien präsentiert werden sollen; Alina hat neue Bilder gemalt. Außerdem haben wir an einem Weihnachtsmarkt und einem Wohltätigkeitsmarkt teilgenommen. Eine Ausstellung von Grafiken aus dem Projekt “..and flowers will sprout up on the ashes” fand in Lviv statt. Jeden Monat gab es in der Residency Veranstaltungen und die letzte war eine Ausstellung von Grafiken und Kleidern aus dem Projekt, an dem wir weiterhin arbeiten.

Welche Art von Ausstellungen oder Kunstaktivitäten haben Sie in Wien inspiriert?

Das Niveau und die Menge der Kunst in Wien ist beeindruckend. Wir waren sehr inspiriert von der Retrospektive von Ai Wei Wei in der Albertina Modern. Die Möglichkeit, Museen zu besuchen, ist im Allgemeinen sehr animierend, allein das Leopold Museum haben wir im letzten Jahr viermal besucht.

Worum geht es in Ihrer Kunst und für wen? Wie hat sie sich nach und während des Krieges verändert?

In unserer Kunst geht es um Selbsterkenntnis und Selbstidentität. “In der Kleidung dreht sich alles um eine Person, die die zentrale Figur dieser Art von Kunst ist”, sagt Karina. In der Malerei und Grafik stellt Alina die Frage und beantwortet sie sofort: “Was ist wichtiger, du oder ich? – Was zwischen uns ist!”. Nach dem Krieg wurde unsere Kreativität bewusster, umfassender, vollständiger.

Photo credits: Karina und Alina Haieva, Ania Zorh

While I float

Im Rahmen einer Kooperation von Vitalnya Vienna, Office Ukraine und Format (*.strk) wurde vom 13. bis 20. Januar in einem temporären Ausstellungsraum in Wien Währing die Ausstellung “While I float” mit Beiträgen von sechs in Wien lebenden Künstler.innen präsentiert.

Fotos: Kevin Daryl Ferdinandus

Der Ausstellungstext reflektiert das melancholisch-beunruhigende Ambiente des Showrooms, einer verlassenen Wohnung, und der gezeigten Arbeiten: “Looking in the mirror, I can’t seem to make out the shape of my own face, but there’s something moving behind me. (…) I turn around and I realize: This space is not actually empty, it is filled with absence.”

Mark Chehodaiev aus Kyiv, einer der vier aus der Ukraine stammenden Künstler:innen und derzeit Student an der Universität für angewandte Kunst Wien, verwendete in seiner Installation “Disputed territory”ein dreidimensionales Modellierungsprogramm, das sowohl erinnerungsbasierte als auch künstliche Umgebungen kombiniert. Das gerenderte Bild zeigt eine Szene aus der Draufsicht – eine Überschwemmung in seinem früheren Zimmer. Die Arbeit erforscht die Spannung, die aus den Erinnerungen an das frühere Leben und dem gegenwärtigen Gefühl von Abwesenheit und Katastrophen entsteht.

Fotos: Kevin Daryl Ferdinandus

Fotos: Kevin Daryl Ferdinandus

Olha Horiunova, ebenfalls aus Kyiv, hat für die Ausstellung mehrere Objekte und eine Wandinstallation geschaffen. Ihr Werk ist eine Hommage, eine Parodie auf das verlorene Gefühl des Schutzes, das die Wände ihrer gemütlichen Mietwohnung in sich aufgenommen haben, eine Kopie ohne das Original. Eine Serie von grafischen Arbeiten mit dem Titel “Psychedelic Forest”, eine Geschichte über die Anpassung und das Überleben des Künstlers in dieser schrecklichen Welt um ihn herum, zeigte Anatoly Belov (Kyiv). Allein gelassen, begegnet er einem apokalyptischen Wald mit Ästen wie menschliche mutierende Gliedmaßen.. In müden Pastelltönen dokumentiert Lucy Ivanova aus Dnipro in ihren Selbstporträts das Leben und reflektiert die alltägliche Realität.

Die italienische Künstlerin Gloria Pagliani, Studentin an der Akademie der Bildenden Künste Wien, nutzt die sich aus ihrer Praxis ergebenden Konsequenzen und Widersprüche, wie Unpersönlichkeit, Künstlichkeit, die Verwendung von Illusionen und die Auseinandersetzung mit dem Unterschied zwischen Dekoration und Ornament. Das spielerische Element ist dabei ein grundlegender Bestandteil ihrer Arbeit.

Ivana Lazic aus Serbien und Studentin an der Universität für angewandte Kunst, zeigte in Japan entstandene Arbeiten, wo sie die traditionellen Techniken der Papier- und Wollherstellung erlernte. Sie arbeitet hauptsächlich mit Skulpturen und Installationen und versucht, die Verbindungen zwischen verschiedenen Aspekten des Verständnisses, der Bedeutung und der Aktivierung von Materie zu katalysieren und zu verkörpern.

Kuratiert und mitorganisiert von Sasha Horbatiuk,
Natalia Gurova und Claudia Strate
Gefördert durch BMKOES, Sektion IV: Kunst und Kultur