WIR STELLEN VOR: Office Ukraine Wien
Foto (von links nach rechts): Sasha Horbatiuk, Ania Zorh, Larissa Agel, Natalia Gurova, Michaela Geboltsberger, Susanne Jäger. (Foto von Mariia Yeroshkina)
Seit dem Projektstart im März 2022 haben sich über 250 ukrainische Künstler:innen und Kulturschaffende (mit Familienmitgliedern insgesamt ca. 700 Personen) mit verschiedensten Anliegen an Office Ukraine Wien gewendet.
Im Fokus von Office Ukraine Wien steht die Vernetzung der geflüchteten ukrainischen Kulturschaffenden und Künstler:innen mit den vielfältigen Angeboten und Einladungen von solidarischen heimischen Kunstinstitutionen, Initiativen und der Zivilgesellschaft. So konnten schon vielen Künstler:innen Residencies und Ausstellungsbeteiligungen angeboten, Auftrittsmöglichkeiten und Locations für Musiker:innen sowie Schreibaufträge für Autor:innen in diversen Publikationen vermittelt werden. Das Angebot umfasste bisher aber auch Tätigkeiten bei (Musik) Festivals, Kulturveranstaltungen, sowie DJ- und VJ- Gigs.
Darüber hinaus wurden von der heimischen Kunstszene angebotene Mentoring-, Psychotherapie-, Übersetzungsdienste sowie Ateliers, Arbeitsplätze und (Probe)Räume für temporäre Nutzung vermittelt. In manchen Fällen geht die Arbeit von Office Ukraine über die reine Vernetzungsarbeit hinaus, wie etwa Support bei der Rechtsberatung oder individuelle Hilfeleistung für unbegleitete Minderjährige.
Office Ukraine Wien wendet sich auch aktiv an Kunstinstitutionen und Initiativen und lanciert Vorschläge für Projekte und Veranstaltungen. So etwa im Bereich der klassischen Musik:
In Kooperation mit Ö1 (Dramaturgie und Moderation: Irene Suchy) finden zwei Konzertabende ukrainischer Musiker:innen sowie Lesungen statt: “In den Kriegen – Musik für eine ukrainische Zukunft” (18. Oktober um 19.30 im Großen Sendesaal) sowie “Da Pacem – Musik für eine ukrainische Zukunft” (24. Oktober um 19.30 im Studio 3). Tickets und Details finden Sie unter: www.radiokulturhaus.orf.at
Zudem ist für den 12. Januar 2023 der musikalische Abend “Muttersprache Musik” unter Beteiligung ukrainischer Musiker:innen und Sänger:innen an der Volksoper Wien geplant.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Arbeit von Office Ukraine war die Hilfestellung bei der Einreichung für die vom BMKÖS für 2022 im Rahmen eines Sonderbudgets für ukrainische Kunstschaffende zur Verfügung gestellten Arbeitsstipendien und Projektförderungen im Gesamtwert von 500.000 Euro, die Bereitstellung von Informationen über weitere Stipendien- und Studienmöglichkeiten sowie die Vernetzung mit anderen vergleichbaren europäischen Hilfsprogrammen.
Zu einem beliebten und effizienten Format entwickelten sich die regelmäßig stattfindenden “Get Togethers”, die sich zu einem fixen Treffpunkt für ukrainische Kulturschaffende und die Wiener Kunstcommunity entwickelten.
Bis Anfang des Sommers fanden die Treffen im von Hedwig Saxenhuber / springerin initiierten “Freiraum Ukraine” im Museumsquartier Wien statt und seither im sogenannten “Raum D”, ebenfalls im Museumsquartier. Die Aktivitäten reichten von Vorträgen ukrainischer Künstler:innen wie Pavlo Makov über Filmscreenings, z. B. von Alina Maksimenko, Diskussionsveranstaltungen sowie der Ausstellung “Scents of the Earth”, einer Präsentation der Arbeiten von Ada Rybachuk and Volodymyr Melnychenko (ARVM). Der Freiraum Ukraine stand ukrainischen Kulturschaffenden zudem unbürokratisch für Workshops sowie als Probe- und Arbeitsraum und informeller Treffpunkt zur Verfügung.
Eine Eigeninitiative von Office Ukraine ist auch die in unregelmäßigen Abständen stattfindende Verteilung von Künstlerbedarf an ukrainische Künstler:innen. Bisher erhielten über 100 Künstler:innen von ihnen dringend benötigtes Arbeitsmaterial, großteils gespendet von Einzelpersonen und Kunstinstitutionen. Außerdem war auch ein dreitägiger, Anfang Juni unter Beteiligung von 35 Künstler:innen stattfindender Kunst- und Kunsthandwerksmarkt im MuseumsQuartier Wien, initiiert von Hedwig Saxenhuber / Freiraum Ukraine, äußerst erfolgreich. Ein weiterer ist geplant.
Darüber hinaus werden mittels Aussendungen und Social Media-Beiträgen die vielfältigen, für die ukrainische Kunstszene relevanten kulturellen Aktivitäten anderer Veranstalter:innen beworben sowie Informationen zu rechtlichen Fragen und der Grundversorgung verschickt.
Das Team von Office Ukraine Wien besteht aus: Georg Schöllhammer (Initiator), Larissa Agel, Michaela Geboltsberger, Natalia Gurova, Oleksandra Horbatiuk, Susanne Jäger, Simon Mraz, Ania Zorh.
“Get Together” / Foto von ESEL
Ein leider derzeit besonders aktuelles Thema ist auch die Suche nach Wohnraum und Ateliers, die Situation ist äußerst angespannt.
Damit die Aufmerksamkeit für die Situation der ukrainischen Kulturschaffenden nicht abreißt, nützt Office Ukraine Wien auch die Gelegenheit, im Rahmen von Einladungen anderer Kunstinstitutionen über seine Arbeit zu sprechen: z. B. am 15. Oktober im Belvedere 21.
Office Ukraine Wien hat bisher mit folgenden Institutionen und Initiativen zusammengearbeitet
tranzit.at, ERSTE Stiftung, Museumsquartier Wien, Freiraum Ukraine, Künstlerhaus Wien, Belvedere 21, Vienna Design Week, Kunsthalle Wien, Kunsthalle Exnergasse, Secession, springerin, Vereinigte Bühnen Wien, IG Bildende Kunst, IG Architektur, Echolot Kulturverein, Akademie der bildenden Künste Wien, Universität für angewandte Kunst Wien, mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Volksoper Wien, PfarrCaritas, Notgalerie, Artist at Risk, Produzentengalerie, Art Phalanx, Österreichische Filmakademie, Ö1, ditiramb, , Size Matters – Raum für Film und Kunst, FLUC, PCs für Alle, PEN Austria / MICA – Music Austria, das weisse haus, Verein s’Hufnagl – Begegnung und Alltagskultur im Grätzl, Theaterflucht Österreich, Depot. Kunst und Diskussion, gift – Zeitschrift für freies Theater, ÖIF – Österreichischer Integrationsfonds, Symposium Kunst in der Natur (Gars), Kunstverein Eisenstadt, Johannes Kepler Universität Linz, Zirkus des Wissens / Airan Berg (Linz), Salzamt (Linz), KUPFzeitung (OÖ), Ars Electronia (Linz), u.a.