Ukrainischer Kampf für Freiheit und Souveränität.
Vor drei Jahren, am 24. Februar 2022, hat Russland einen großflächigen, brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen und eskalierte damit den Konflikt, der im Jahr 2014 mit der illegalen Besetzung der Krim durch Russland und der Verletzung der ukrainischen Grenzen begonnen hatte. Der völkerrechtswidrige Angriff hat das Leben aller Ukrainer:innen, ihre Identität und die politische Landschaft Europas verändert. Dieses Datum markiert nicht nur einen Tag der Trauer, sondern auch den Beginn eines langen Kampfes um Freiheit und die Verteidigung der Werte, die für die Ukraine und die internationale Gemeinschaft von fundamentaler Bedeutung sind.
Die letzten drei Jahre haben tiefe Wunden hinterlassen. Mehr als 12.000 getötete und über 30.000 verwundete ukrainische Zivilist:innen (UN-Hochkommissariat für Menschenrechte; Stand 31. Dezember 2024), sowie 43.000 getötete und 370.000 verwundete ukrainische Soldat:innen geben einen Einblick in die erschreckende Kriegsrealität.
Städte, Dörfer und Infrastruktur wurden zerstört, Familien auseinandergerissen. Mehr als 3,6 Millionen Binnenflüchtlinge wurden innerhalb der Ukraine vertrieben, über 6,8 Millionen Menschen haben Zuflucht im Ausland gefunden. Davon leben mittlerweile rund 6,2 Millionen Menschen in europäischen Staaten. In Österreich sind derzeit ca. 76.000 Ukrainer:innen registriert. (Stand November 2024).
Trotz der massiven Zerstörungen hat die ukrainische Bevölkerung niemals ihre Entschlossenheit verloren, sich mit enormer Resilienz gegen die Aggression zu wehren. Doch die menschlichen und wirtschaftlichen Kosten des Krieges sind enorm, die Zukunft bleibt ungewiss.
Einsatz für humanistische Werte
Es sind aber nicht nur die politischen Entscheidungen und militärischen Strategien, die über die Zukunft der Ukraine bestimmen werden, sondern auch die Werte der Solidarität und der Empathie über Grenzen hinweg. Für viele von uns war die Ukraine einst weit entfernt. Heute erkennen wir, wie eng wir miteinander verbunden sind. Seit mittlerweile drei Jahren sehen wir die Bemühungen der vertriebenen Ukrainer:innen, Teil der österreichischen Gesellschaft zu werden und sich zu integrieren. Kinder werden hier geboren und besuchen die Schule. Ukrainer:innen haben Deutsch gelernt, studieren, arbeiten und haben sich ein Leben in Österreich aufgebaut. Netzwerke sind entstanden, in denen wir voneinander lernen können.
Wir von Office Ukraine versuchen, in dieser für die Ukraine schwierigen Situation einen solidarischen Beitrag zu leisten. Solidarität muss aber auch Stabilität beinhalten. Wir begleiten viele Projekte und Initiativen und erleben die Anerkennung, die ukrainische Künstler:innen, Kurator:innen, Schauspieler:innen, Musiker:innen und Kulturarbeiter:innen erhalten. Trotz der Schwierigkeit, sich in dieser eng verflochtenen Szene zu behaupten, ist es beeindruckend, wie konsequent die in Österreich lebenden ukrainischen Künstler:innen an ihren Projekten arbeiten. Dabei werden sie von Initiativen und Vereinen unterstützt, die solidarisch mit jenen sind, die fliehen mussten. Und: Es gibt eine Zivilgesellschaft, die Solidarität ernst nimmt und sich der menschenfeindlichen Politik von Rechtsaußen entgegenstellt. Denn jede kleine Geste, jedes Projekt kann Menschen zusammenbringen, die für humanistische Werte eintreten. Trotz der prekären Situation und vor dem Hintergrund einer globalen politischen Unsicherheit muss Hoffnung weiterhin den Antrieb unseres Handelns bilden.
Als oberste Priorität auf internationaler Ebene sind die massive Verstärkung der Unterstützung für die Ukraine sowie der Einsatz, gemeinsam mit der Ukraine, für eine gerechte Lösung des russischen Angriffskriegs gefordert – eines Krieges, der nicht nur die Souveränität der Ukraine, sondern die Freiheit ganz Europas gefährdet.